Interview mit dem Kölner Webportal „Meine Südstadt“
Indira Alvarez ist an der kolumbianischen Karibikküste geboren und lebt seit ca. 10 Jahren in Köln. Das Edelweißpiratenfestival kannte sie bereits, tritt aber mit ihrem Trio zum ersten Mal auf.
Meine Südstadt: Frau Alvarez, wie sind Sie zur Musik gekommen?
Indira Alvarez: Ich bin mit der Musik aufgewachsen, in Kolumbien, in der Karibik. Da gibt es an jeder Ecke Musik. Ich komme nicht aus einer Musikerfamilie. Ich komme aus einer musikalischen Familie, in der immer Musik gehört wurde und der Musik sehr wichtig ist.
Ihre Musik ist ein Mix aus afrikanischer und kolumbianischer Musik.
Ich integriere meine eigenen Kompositionen mit dem Einfluss von anderen Instrumenten und Rhythmen. Ich spiele ein traditionelles, indianisches Blasinstrument, die Gaita. Das ist ein indianisches Instrument. Ich singe auf Spanisch, das ist der Kolumbianische Einfluss und wir spielen mit vielen Trommeln, das ist der afrikanische Beitrag zu unserer Musik.
Haben Sie eine bestimmte Botschaft mit Ihrer Musik?
Unsere Botschaft ist, durch die Musik unsere Tradition und Kultur zu zeigen. In unserer Kultur gibt es nicht nur positive Seiten, es gib auch soziale Ungleichheiten in unserer Gesellschaft. Das thematisiere ich in den Texten. Meine Musik ist kritisch, aber auch sehr rhythmisch.
Was bedeutet für Sie das Edelweißpiratenfestival und Ihr Auftritt am Sonntag?
Seit ich in Deutschland bin, habe ich über das Edelweißpiratenfestival gehört und die Edelweißpiraten und was sie durchgemacht haben. Das ist sehr passend zu meiner Musik und ihren Texten. Ich glaube, das ist der richtige Platz, um meine Musik zu vermitteln. Die Edelweißpiraten haben auch durch ihre Musik viel vermittelt. Für das Festival wurde ich gefragt, ein Lied der Edelweißpiraten zu singen. Am Anfang war ich unsicher, weil ich nicht auf Deutsch singe. Dann habe ich überlegt und dachte mir, das ist eine schöne Gelegenheit, auf Deutsch zu singen. Ich habe mich für das Lied „Die Gedanken sind frei“ entschieden. Das hat mich sein an ein Lied von mir erinnert: „Lamento“. Da singe ich: „Worte kann man nicht einsperren“. Es geht da um die Gewerkschaftsarbeit und die Gewerkschaftsmitarbeiter, die kritisierten und dafür verfolgt und umgebracht wurden. Mein Vater war auch Gewerkschaftsmitglied. Das Lied hat mich inspiriert. Beide Lieder ergänzen sich. (lacht) Es wird ein Experiment werden am Sonntag.